Denk ich an - 30-Wiese-Wohltorf
"Denk ich an 30-Wiese-Wohltorf“: Woran denken Sie, lassen Sie die 30 Berufsjahre unserer Kantorin Andrea Wiese hier bei uns vor Ort Revue passieren? "Denk ich an Deutschland… " heißt es seit 19 Jahren meist sonntagmorgens im Deutschlandfunk. Vielleicht kennen Sie diese Sendung, in der Prominente ihre ganz persönlichen Gedanken über „ihr“ Land teilen? Wir danken Heinrich Heine für die erste Zeile seines Gedichts „Nachtgedanken“ und sind so frei, seine inzwischen "geflügelten" vier Worte, etwas abgewandelt, für uns zu nutzen: Nach den fröhlich-bunten Jubiläumsfeierlichkeiten für Andrea im Spätsommer des Jahres regten wir Gemeinde- und Chor-Mitglieder, Musikerkolleg:innen, Mitarbeiter:innen, Freunde, Weggefährten, Konzertbesucher, Mitmacher und Mitdenker einfach mal an, sich zu erinnern. 30 Jahre, da kommt allerlei zusammen. Eine ganz spezielle Sicht auf die Person, die hier den Takt vorgibt sowie den Teil der evangelisch-lutherischen Kirche, der das Wort Gottes mit und durch Musik kommuniziert. Für viele via Gehirn direkt in's Herz. Für alle ein ganz besonderer Ritt durch gelebtes (Kirchenmusik-)Gemeindeleben im Sachsenwald. Weihnachtliches kommt natürlich auch vor.
Es erinnern sich (wird fortgesetzt):
Jochen Rudelt, Musiker und Musikredakteur. Er spielte schon Cello und Kontrabass bei Andrea's Vorgänger im Amt des Wohltorfer Kantors, Werner Stibs:
"… dann drängt sich mir in den musikalischen Längen- und Breitengraden von Andreas musikalischem Kosmos in Wohltorf gleich ein Bild auf: Mit Partitur-Textbuch-Regieanweisungspapierberg (so mein Eindruck vom Kontrabasspult aus) im einen Arm dirigiert sie mit dem anderen ein wuselndes Heer von kleinen Mäusen oder Engeln auf eine unnachahmliche, gleichermaßen liebevolle wie strenge Art, genau, wie sie auch beim Musizieren mühelos musikalische Entspanntheit mit kreativer Ambition unter einen Hut bekommt. Toller Hut!
Anina Pommerenke, Crossmediale Reporterin (Radio, TV, Online) beim NDR und der ARD:
"…dann fällt mir als erstes das weihnachtliche Gewusel in der Sakristei ein. Etliche Kinder, die aufgeregt durcheinanderplappern und in liebevoll genähten Kostümen auf ihren großen Auftritt warten. Selten gelingt allen das "hohe G" beim "Stern über Bethlehem". Ich denke an intensive Proben in der kalten Kirche in heißen Sommern für die zahlreichen Musicals, die wir aufgeführt haben. Für mich waren es die ersten Schritte auf der großen Bühne und die ersten wichtigen Begegnungen mit unserer schönen Kirchenmusik. Weihnachten ohne Krippenspiel? Bis heute undenkbar! Und natürlich denke ich an eine immer gut gelaunte, sehr geduldige, alles überblickende Andrea Wiese - deren Engagement wir in Wohltorf in Sachen Kirchenmusik so viel zu verdanken haben! Ich freue mich auf die nächsten Jahre!
Britta Buhck, Vorstandsmitglied der Reinbeker Buhck-Stiftung:
„Andrea Wiese hat unsere drei Kinder deren ganze Schulzeit über begleitet und damit natürlich auch mich. Nervige Fahrdienste nach Wohltorf, teilweise mehrmals am Tag, vor Konzerten dann quasi durchgehend. Dann kam häufig noch der „kleine“ Zuruf: Kannst Du mal schnell dieses Kostüm besorgen, diese Probe betreuen …. Und ich gehörte nun wirklich nicht zu den „echten“ Betreuer-Eltern, die alle so wunderbar viel Engagement zeig(t)en. Viele Chor-Mütter und -Väter kennen das nur zur Genüge.
Aber was ist uns geblieben aus dieser Zeit? Erinnerungen an großartige Konzerte und Musical-Aufführungen, die mit Liebe zum Detail und musikalischen Höchstleistungen glänzten. Viele stolze Kindergesichter - und meist noch stolzere Elterngesichter. Wunderbare Chorfreizeiten mit vielen Proben aber auch aufregenden Aktionen, die Andrea Wiese immer mitdachte. Herrlicher Gesang,
auch zu Hause, der das Haus mit Glück erfüllte. Gerade die Weihnachtszeit mit dem „Krippenspiel“ und dem „Quempas“ wäre ohne Andrea Wiese gar nicht denkbar. Die Dazugehörigkeit zur Gemeinde und auch der häufige Besuch von Gottesdiensten. Zunächst einmal, weil eins der Kinder dort sang, dann aber, weil es doch interessanter und bereichernder war als gedacht. Die
Kirche war bei Gottesdiensten mit Auftritten der Kinder-Kantorei auf jeden Fall immer bis auf den
letzten Platz besetzt.
Andrea Wiese hat die Kindheit und Jugend unserer Kinder und auch uns Eltern unglaublich bereichert, dafür sind wir sehr dankbar! Und hin und wieder ploppt bei dem einen oder anderen (nun bereits erwachsenen) Kind eine Nachricht von Andrea auf: 'Wir singen dies und das, hast Du nicht Lust, dabei zu sein?' "